Presseberichte


 

31.07.2019

 

Wardenburg „Zu dritt haben wir auf Tatianas Koffer gesessen, um ihn zuzubekommen“, lacht Willy Kayser. Der Wardenburger und seine Frau Edeltraud kennen dieses Ritual seit vielen Jahren. Wenn die Gäste aus Weißrussland nach drei Wochen ihre Heimreise antreten, dann sind nicht nur viele gespendete Kleidungsstücke im Gepäck, sondern auch kleine Andenken und Geschenke.

„Die Zeit ging wieder sehr schnell vorbei“, bedauert Tatiana Valchkova (37) einen Tag vor der Abreise im Garten der Eheleute Kayser, die seit sieben Jahren mit viel Herzblut die „Elterninitiative Tschernobylkinder Wardenburg“ am Leben erhalten. Die Deutsch- und Geschichtslehrerin Tatiana begleitet zum fünften Mal die Kindergruppe aus dem weißrussischen Bychov, die die Wardenburger Elterninitiative in jedem Sommer mit wechselnden Teilnehmern einlädt. 21 Kinder von neun und 14 Jahren waren diesmal auf mehrere Gastfamilien in der Region verteilt.

Inselfahrt kommt gut an

„Diesmal hatten wir auch mehrere russischstämmige Familien, was die Verständigung natürlich erleichtert“, freuen sich Edeltraud und Willy Kayser. Begleiterin Tatiana, die immer Quartier bei den Kaysers bezieht, durfte erstmals ihre Tochter Nastja mitbringen. „Mir hat die Fahrt nach Spiekeroog am besten gefallen“, sagen die Zwölfjährige und ihre Freundin, die ebenfalls Nastja heißt und zwölf Jahre ist. Die Mutter erklärt: „Wir haben bei uns kein Meer und darum sind viele noch nie Schiff gefahren.“

Das Gemeinschaftsprogramm war wieder abwechslungsreich, außer dem Inselausflug ging es in den Wild- und Freizeitpark Ostrittrum, mit dem Schlauchboot auf die Hunte und es wurde Seife hergestellt. Der Verein Kinderlachen Oldenburg hatte in den Jaderpark und zum Hüpfburgen-Festival eingeladen. Einige Gastfamilien fuhren außerdem zum Freibad und zum Kletterwald in Hatten.

„Es ist jedes Mal schön zu sehen, wie die Kinder hier aufblühen“, zeigt sich Willy Kayser begeistert. Viele Kinder seien – vermutlich als Spätfolgen der Tschernobyl-Katastrophe von 1986 – schmächtig und in ihrer Entwicklung verzögert, so wie der schüchterne Jegor, der mit seinen zehn Jahren deutlich jünger wirkt, und ein bisschen mit Heimweh zu kämpfen hat. Ein Kuscheltier aus dem Spendenfundus tröstet ihn. „Das legt er kaum mehr aus der Hand“, sagt Edeltraud Kayser.

Mädchen bevorzugt

Jegor ist der einzige Junge in der diesjährigen Gruppe. „Die meisten Familien wollen keine Jungs, weil die oft kleine Machos und die Mädchen pflegeleichter sind“, bedauern die Kaysers. „Wir würden gerne mehr Jungs einladen.“ Auch sei es ihnen bislang nicht gelungen, Landwirtsfamilien als Gastgeber zu finden. Dabei seien dort vielleicht gerade Jungen gut aufgehoben, weil es dort etwas zum Anpacken gebe.

Die Erwartungen der Gastfamilien seien leider manchmal zu hoch, so die Erfahrungen der Kaysers. Oft würden stete Fröhlichkeit und Dankbarkeit erwartet, aber es gebe auch schon mal Probleme, wie zum Beispiel mit einer 13-jährigen Bettnässerin, für die die Kaysers einen Urologen finden konnten, der bereit war, kostenlose medizinische Hilfe zu leisten.

Kaum hat sich am Dienstag der Bus auf seine mindestens 24-stündige Reise nach Bychov gemacht, treibt die Kaysers stete die Frage um: Finden wir auch für den nächsten Sommer genügend Gastfamilien, Spender und Unterstützer, damit wir Kindern aus der verseuchten und trostlosen Region um Tschernobyl eine dreiwöchige Erholung möglich machen können?


     https://tschernobylkinder-wardenburg.jimdo.com

NWZ vom 9.7.2019

Freude auf erholsame Wochen in Wardenburg

21 Kinder und Jugendliche aus Weißrussland sind am Montag mit dem Bus auf dem Marktplatz in Wardenburg angekommen. Willy und Edeltraud Kayser von der „Elterninitiative Tschernobylkinder Wardenburg“ nahmen die Jungen und Mädchen sowie ihre Betreuerin in Empfang. Nach der Ankunft ging es unter anderem Eis essen. In den kommenden drei Wochen werden die jungen Besucher ihre Ferien bei Gastfamilien in der Gemeinde verbringen. In diesem Jahr sind zum 25. Mal Tschernobylkinder in der Gemeinde Wardenburg zu Gast. Das soll am Samstag, 27. Juli, während eines Abschiedsfestes im Moormuseum in Benthullen gefeiert werden. Dazu sind alle Interessierten







8.2016

Straßengemeinschaft feiert und spendet

Am vergangenen Wochenende feierte die Straßengemeinschaft Glatzer Weg des Baugebiets „Am Giegel“ ein Straßenfest.

 

Der Erlös aus dem Fest wurde nun dem Verein „Tschernobylkinder Wardenburg e.V.“ gespendet. Edeltraud und Willy Kayser als Vorsitzende des Vereins freuen sich über einen Betrag von 236,13 Euro. Der Verein hatte zusammen mit den Gasteltern jüngst wieder acht Kinder zur Erholung nach Wardenburg geholt (die NWZ berichtete). Wie Kaysers mitteilen, werden für das kommende Jahr bereits wieder Spenden angenommen, um möglichst früh die Anzahl der Kinder zu ermitteln, die in 2017 nach Wardenburg kommen können.

 

Anlass des Straßenfestes war das 30jährige Bestehen der Straße. Elfriede Eisenhauer und Christiane Weinrich hatten die Planung des Straßenfestes übernommen. Am Samstag Abend wurde in einem eigens aufgebauten Festzelt bis in die frühen Morgenstunden eine ausgelassene Party gefeiert. Eine kleine Filmchronik zeigte Fotos vom Entstehen der Häuser, der Straße, von gemeinsamen Festen und Fahrradtouren gespickt mit markanten Daten aus der Weltgeschichte. Am Sonntag morgen wurde nach einem gemeinsamen Frühstück wieder aufgeräumt. „Von Beginn an“, so Christiane Weinrich, „hat sich eine tolle Gemeinschaft zusammengefunden. Jedes Jahr findet gemeinsame Spargel-Fahrradtour und eine Kohlfahrt statt.“ Die Idee der Spende kam den Organisatoren, weil sich die Katastrophe um Tschernobyl in 2016 zum 30. Mal jährte. Ein Ehepaar aus der Straße war zudem in 2015 als Gasteltern aktiv, sodass das Thema im vergangenen Jahr in der Straße wieder sehr präsent war.  „Wir freuen uns,“ so Elfriede Eisenhauer „wenn wir den Verein so unterstützen können und über diesen Bericht weitere Spenden und Gasteltern vom Verein entgegengenommen werden können“ Infos zum Verein unter www.tschernobylkinder-wardenburg.jimdo.com


12.08.2015 -Grillfest der Wardenburger und Großenkneter Gruppe.

Nach drei Wochen heißt es nun Abschied nehmen. Die jungen Gäste machen sich mit den Betreuerinnen gut erholt mit vielen Eindrücken wieder auf den langen Heimweg. In den vergangenen Wochen statteten die Kinder der Wardenburger Kleiderkamme einen Besuch ab, besuchten mit ihren Gasteltern den Freizeitpark Thüle, fuhren mit der Etta von Dangast und nahmen an einer Schlauchboottour vom Kaninchenzuchtverein teil. Außerdem nahmen sie am allgemeinen Alltag in den Gastfamilien teil, wo sie bei der Gartenarbeit halfen, mit dem Fahrrad unterwegs waren oder auch beim Backen halfen. "So viel gespielt wie in den letzten drei Wochen wurde in den Gastfamilien lange nicht mehr" berichteten Gasteltern.  

Fazit: Alles in allem eine gelungene Freizeit, die die Kinder für mindestens ein Jahr widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten macht hat und die den Kindern viele schöne Eindrücke verschafft haben.